Im Fach bilinguale Geschichte geht es wie im Fach Geschichte zuallererst darum, geschichtliche Phänomene zu untersuchen, in Zusammenhänge zu setzen sowie Veränderungen zu erkennen. Dass die Vergangenheit nie einfach aufhört, sondern Gegenwart und Zukunft beeinflusst, ist eine tiefergehende Erkenntnis, die Geschichtsunterricht generell vermitteln will.
Darüberhinaus versucht der bilinguale Geschichtsunterricht, dass Bewusstsein für die Vergangenheit nicht nur mittels der deutschen Sprache zu erweitern, sondern auch in der englischen Sprache. Los geht es für die bilingualen Klassen, wie für alle anderen auch, in der sechsten Klasse mit dem Geschichtsunterricht in deutscher Sprache im Umfang von zwei Schulstunden pro Woche. In der Stufe acht erhalten die bilingualen Klassen drei Stunden Geschichtsunterricht, in der Stufe neun und zehn jeweils zwei Stunden.
Ab der Stufe acht wird zunehmend Geschichte in der englischen Sprache vermittelt – und das passt dann auch immer besser zu den Themen. Schließlich ist die moderne Demokratie in den USA erfunden worden. Immerhin hat die Industrialisierung im späten 18. Jahrhundert ihren Anfang in England genommen. Schließlich war der Kolonialismus und der Imperialismus ab den 1880er Jahren teilweise geprägt von der Rivalität Englands und des Deutschen Reiches. Und auch die beiden Weltkriege sind ein zwar trauriges, aber gemeinsames Thema in beiden Sprachwelten, das sich mittels der englischen Sprache auch aus der Perspektive der ehemaligen englischsprachigen Gegner erforschen lässt.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Englischanteil des bilingualen Geschichtsunterrichts altersentsprechend dosiert wird, sodass das historische Lernen im Vordergrund bleibt.
Den schulinternen Lehrplan des Fachs bilinguale Geschichte finden Sie hier (ab Seite 37).